Ich bin 1949 im Westen Kanadas geboren und wuchs dort und in Toronto auf, wo ich ein Geschichtsstudium abschloß. 1971 fuhr ich als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Deutschland und verbrachte ein Semester in Tübingen und zwei weitere in Hamburg mit historischen Studien. Danach zog ich nach London um, wo ich eine praktische Ausbildung als Lexikograph (Verfasser von Wörterbüchern) beendete und diesen Beruf mehrere Jahre lang – hauptsächlich freiberuflich – ausübte.
Als ich 1974 voller Mißtrauen in eine Yoga-Stunde ging, änderte sich mein Leben. Der Lehrer war Angehöriger des Westlichen Buddhistischen Orden und persönlicher Yogaschüler von B.K.S. Iyengar. Die Kunst des Yoga ergriff und verzauberte mich sofort. Ich nahm an mehr und mehr Iyengar-Yoga-Stunden teil und übte immer regelmäßiger. 1976 fing ich an, mich als Yogalehrer ausbilden zu lassen und im nächsten Jahr fuhr ich mit meinem Lehrer und einigen anderen Freunden nach Indien, um einen Monat intensiv von B.K.S. Iyengar selber zu lernen. 1978 folgte nach praktischer und theoretischer Prüfung der Erwerb des Lehrerzeugnisses des Iyengar-Lehrer-Verbandes.
Schon vor der Prüfung unterrichte ich Yoga, hauptsächlich in London in Einrichtungen der Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens. Gleichzeitig nutzte ich die Tatsache, daß London die Yoga-Metropole des Abendlandes war und besuchte dort den Unterricht der fortgeschrittenen Iyengar-Schüler und nahm an längeren Seminaren in Europa teil. Dies alles stärkte meinen Wunsch, wieder zu Yogacarya Iyengar zu fahren. Also verbrachte ich noch dreimal Zeit in seinem Institut in Pune und besuchte auch seinen Unterricht in Europa.
In diesen ersten Jahren lag meine Lehrtätigkeit zum größten Teil in England, mit seltenen Abstechern nach Holland, Schweden und Kanada.
Seit 1983 habe ich meine Unterrichtstätigkeit hauptsächlich nach Deutschland verlegt. Der Grund liegt in der anderen, für mich sehr wichtigen Strömung, dem Buddhismus, welcher mir bei meiner ersten Auseinandersetzung mit Yoga begegnet war, und zwar in der Form der Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens. Diese Bewegung betont sehr stark die Meditation, und seit 1976 übe ich regelmäßig Meditation. Dazu kommt der Versuch, die Buddha-Lehre nicht bloß auf dem Meditationskissen zu üben, sondern sie in jeden Aspekt des täglichen Lebens einzubeziehen. Deswegen habe ich einige Jahre in buddhistischen “Kooperativen” verbracht und mehr als ein Drittel meines Lebens in buddhistischen Wohngemeinschaften gelebt: Ende 1981 trat ich in den Westlichen Buddhistischen Orden selbst ein. Durch diese “Ordination” bekam ich den Namen Dharmapriya: derjenige, der den Dharma liebt.
Um diese Zeit wurde ich gemeinsam mit einem Ordensbruder gebeten, nach Deutschland zu ziehen, um dort das weiterzugeben, was wir so wertvoll gefunden hatten. Deswegen gründeten wir die deutschen Freunde des Westlichen Buddhistischen Ordens und bauten das Buddhistische Zentrum Essen auf. Seit Anfang meiner Zeit in Deutschland übte und unterrichtete ich sowohl Meditation und Buddhismus als auch Iyengar-Yoga und fing auch allmählich an, zu Yogalehrer-Ausbildungen beizutragen. In den letzten Jahren hat sich meine Tätigkeit als Yogalehrer auch auf Mexiko, Dänemark und Frankreich ausgebreitet.